Von der anderen Wirklichkeit der Alltagswelt

Georg Grimm-Eifert

 

Bilder von Marlies Eifert zur Ausstellung im Puderbacher Bahnhof

19.01.10 – 31.01.10

Für bildnerische Darstellung- so könnte man sagen- bedeutet Perfektion eine Gefahr. Zwei  Ausnahmen muss man aber anerkennen: die abstrakt geometrische Komposition und die ironische Verfremdung.

Um eine solche handelt es sich bei Marlies Eiferts  Darstellung eines Spüleimers. Er dient ganz praktischen Zwecken. Eleganz und ästhetische Gefälligkeit erwartet niemand von einem Spüleimer. Dieser banale Gegenstand wird aber zum Motiv einer ausgeklügelten grafischen Komposition. Am Rande vermerkt sei, dass es beim Grafikdesign der Werbung darauf ankommt, die Aufmerksamkeit des Betrachters für ein Produkt zu bekommen, um es zu verkaufen. Darum geht es naturgemäß bei unserem Spüleimer nicht!  Vielleicht leitet er die Blicke auf Randgebiete der Realität.

Bei dem Wischhandschuh liegt die Ironie auf einem anderen Schwerpunkt. Seine Darstellung wirkt auffallend plastisch.

Die Aufgabe des Handschuhs aber ist es, plastische Erhebungen von einer glatten Fläche aus Kunststoff oder Glas zu entfernen, auch wenn diese Erhebungen minimal sind. 

Puppen haben keinen praktischen Zweck wie etwa der Spüleimer oder der Handschuh. Manchmal werden sie deshalb nach der Kindheit in einer Ecke außerhalb des Gesichtsfeldes ‚aufbewahrt‘, führen ein Schattendasein, wie der Eimer, der Handschuh, wenn er – wenn sie – nicht mehr gebraucht werden. … Und dann werden sie beim Aufräumen wieder gefunden. Schön sind sie auch ohne Augen. Man muss sie nur in das richtige Umfeld setzen!