Die Spur des Gauklers in den blauen Mond
Eine Anthologie mit Beiträgen aus Kanada, der Ukraine, Portugal, Österreich, der Schweiz und Deutschland. Hrsg. von Verena Blecher (Eppstein) Geest-Verlag, Ahlhom, 2001 206 S. 18,40 DM ISBN 3-934852-69-6
Mit dabei aus dieser Region:
In dieser, in Inhalt, Preis und Ausstattung sich wohltuend von mancher Anthologie abhebenden Neuausgabe legen die beteiligten Autoren in Prosa, Lyrik und Grafik Traumspuren. Verzauberndes, Märchenhaftes, Phantastisches begegnet dem Leser, wenn er den Weg des Gauklers in den blauen Mond verfolgt. In einer ersten Rezension schreibt die ukrainische Germanistin Olga Komlyk, Sumy (Ukraine):
Das hervorstechende Merkmal dieses Buches ist die Vielseitigkeit der Texte (auch die gelungene Mischung von Prosa und Lyrik), das die Herausgeberin mit großem Sachverstand und Gefühl für die inhaltliche und formale Qualität von Texten zusammengestellt hat. Die differente Herangehensweise an die Gestaltung von Texten zur realen Phantasie durch Autoren erstaunt. Dabei gibt es anscheinend keine deutlich erkennbare Differenz bei den vorhandenen unterschiedlichen Generationszugehörigkeiten der Autoren oder ihrer geographischen Herkunft. Die Unterschiedlichkeit in den Beiträgen liegt zum einen in den sehr unterschiedlichen Sujets der realen Phantasien zum anderen in den formalen Gestaltungsaspekten, wobei man allen abgedruckten Autoren ein erstaunlich hohes Schreibniveau bescheinigen muss, das eigenständige Schreibweise in inhaltlicher und formaler Hinsicht deutlich erkennen lässt. Ein Blick in die Autorenbiographien beweist, dass sich hier Autoren versammelt haben, die sich intensivst mit Inhalten und Sprache in wissenschaftlicher und literarischer Form beschäftigt haben. Die Prosatexte sind, von ein oder zwei Ausnahmen abgesehen, von - für eine Anthologie -sogar erstaunlicher Präzision und wohltuender Knappheit bei der Umsetzung der Erzählabsicht, die lyrischen Texte tatsächlich lyrisch und keine in Verse geschriebene Prosa. Es fällt schwer, einzelne Beiträge aufgrund ihrer Originalität oder sprachlichen Besonderheit hervorzuheben, wobei nicht verschwiegen werden soll, dass Anke Webers '.Stemenmantel' ein persönlicher Favorit ist. Phantasie, die den Bezug zur Realität in allen Texten niemals verliert, das macht diesen Band sehr wichtig. So wie eines Tages die besondere Kamelstute in Anke Webers Geschichte an den Platz in ihren Sternenhimmel zurückkehrt, den sie einst verließ, um einem Menschen bei der oft schwierigen Möglichkeit der Realisation seiner Träume zu helfen, so ist diese Anthologie ein wichtiges Buch für eine Leserschaft, die genug hat von realitätslosen Phantastereien oder nur zu häufig gnadenloser Seelenschmerzschreiberei, die hier Möglichkeiten finden kann, eigene Phantasie zuzulassen und zu entwickeln. Der Realitätsbezug der Texte verhindert einen wirklichkeitsverlorenen Utopismus, zieht somit auch stets das Scheitern der Phantasie in der Wirklichkeit mit ein, ja macht es geradezu zu einem der gestalterischen Momente..." inhalt
Besonderen Wert legte die Herausgeberin auch auf die Lesbarkeit der Texte. Hier ist keine intellektuelle Spielwiese entstanden, vielmehr ein Buch, dass jedem Leser Spaß macht zu lesen. Großen Wert legen Verlag und Herausgeberin daher auch auf die Präsentation des Buches für Leser. So findet am 21.09, dieses Jahres in der Städtischen Bücherei Eppstein mit verschiedenen Autoren des Bandes eine Präsentation des Buches statt.
Die Anthologie ist aber bereits jetzt erhältlich. Bestellungen über den Buchhandel oder portofrei ab dem Verlag (Fax: 04435/1745).
                               

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