Der richtige Sattel

Alles, was mit bei einem mehrtägigen Wanderritt dabei ist, muß erprobt und bewährt sein! Nie etwas Neues, gar einen Sattel, benutzen! Da gibt es Falten an Decken, Scheuerstellen und anderes mehr, von denen wir als Reiter vorher noch keine Ahnung haben, die dem Pferd aber Schmerzen bereiten. Ein offener Sattel- oder Gurtdruck muß immer zum sofortigen Abbruch des Rittes führen!

Welcher Sattel verwandt wird, ist nicht ganz egal. Der Dressursattel verteilt das Gewicht des Reiters nur auf einer geringen Fläche, ist deshalb nur eingeschränkt zu verwenden. Wer keinen anderen Sattel hat, muß zumindest zusätzlich zur normalen Decke ein erprobtes Westernpad oder besser eines mit stoßdämpfendem Schaumstoff (mit Gel-Pads habe ich schlechte Erfahrungen gemacht!) unterlegen. Ansonsten sind alle, das Gewicht verteilende langen und breiten Western- und Wanderreitsättel (Schwalbenschwanz, Bocksättel) geeignet, sofern sie genügend Anbindevorrichtungen oder Ösen für Packtaschen und anderes mehr haben.

In Tests verschiedener Reitsportzeitschriften bewähren sich die so genannten "flexiblen Sättel" besonders. Sie zeichnen sich durch bewegliche Sattelbäume und teilweise auch Trachten aus, die sich der Bewegung des Pferderückens weitgehend anpassen. Dadurch verteilt sich das Gewicht des Reiters und seines Gepäcks stets gleichmäßig auf dem Pferderücken, was diesen durch die großflächige Verteilung wesentlich entlastet. Die Brückenlage der starren Sattelbäume gibt es hier nicht. Meine eigenen Erfahrungen mit "UltraFlex Trekking" und "Oakfield" sind sehr gut!

Der "UltraFlex Trekking" der Firma Deuber & Partner aus Schweinfurt ist ein halbflexibler Sattel, daß heißt, nur sein Baum ist beweglich und paßt sich der Rückenform und der Bewegung des Pferde an. Die Pferde gehen dadurch mit mehr Schwung. Leider veränderte sich mein Geronimo wesentlich, wurde breiter und breiter, so daß der "UltraFlex Trekking" nicht mehr saß. Heute gibt es den "UltraFlex Vario Trekking". Diese vollflexible Weiterentwicklung, die exklusiv bei "Way Out West" zu bekommen ist, zeichnet sich dadurch aus, daß die Kammerweite einerseits verstellbar und andererseits durch den Einsatz spezieller Kunststoffe ebenfalls in sich beweglich ist. Einmal vom Fachmann eingestellt, sollte sich so ein Sattel die normalen Veränderungen eines Pferderückens bzw. der Bemuskelung von sich aus anpassen.

Seit dem Frühjahr 2001 verwende ich einen "Oakfield Trekking Fender", den die Sattlerei Sommer aus Pirmasens exklusiv für "Way Out West" herstellt. Dieser Sattel ist ebenfalls vollflexibel, aber ein gutes Stück leichter als ein "UltraFlex". Außerdem ist seine Grundpolsterung dicker, so daß eine dünne Decke als Sattelunterlage völlig reicht.

Als Sattelunterlage verwende ich übrigens fast ausschließlich ein Pad aus medizinisch gegerbten Lammfell.

Sattelbäume aus Kunststoff, die unter Wärmeeinfluß flexibel werden, sehe ich kritisch. Denn die notwenige Temperatur wird in unseren Breiten nur im Hochsommer erreicht – ist es kühler als ca. 20 Grad verhalten sich diese Bäume wie ganz normale, starre Sättel.

Festzuhalten bleibt: Keine Kompromisse mit unpassenden Sätteln.

 

Ein vollflexibler "Oakfield Trekking Fender", wie ich ihn seit einiger Zeit und mit besten Erfahrungen verwende. Da der Sattel selbst schon gepolstert ist, brauche ich nur noch ein dünnes Pad. Der Sattel wird von der Sattlerei Sommer (Pirmasens) produziert und ist exklusiv bei "Way Out West" zu bekommen.

Vorher war ich mit einem halb-flexiblen "UltraFlex" der Sattlerei Deuber & Partner (Schweinfurt) unterwegs. Allerdings änderte Geronimo seine Rücken-bemuskelung, sodaß dieser Sattel nicht mehr paßte. Heute gibt es auch den "Ultraflex Vario" als vollflexible Ausführung, diese Version ist allerdings nur exklusiv bei "Way Out West" zu haben.

Unsere Lissy marschiert mit einem "Trekker" der italienischen Firma "Appaloosa Prestige". Dieser Sattel ist nicht flexibel, paßt aber dennoch 100-prozentig. Es handelt sich im wesent-lichen um einen sehr leichten Nachbau der früheren deutschen Armee-Offizierssättel. Bei uns ist dieser "Trekker" allerdings nicht mit den üblichen Sicherheits-Dressur-Steigbügeln im Einsatz, sondern mit Western-Steigbügeln aus flexiblem Kunststoff ausgestattet.

                 

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